A.20634GS Vortrag: Malweiber – Künstlerinnen im Fokus

In Kooperation mit der Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises Südwestpfalz
Der Begriff „Malweiber“ war eine abwertende Bezeichnung für Frauen, die um 1900 eine professionelle künstlerische Laufbahn verfolgten. Sie wollten – entgegen der damaligen Geschlechterrollen – Kunst studieren oder gar eigenständig künstlerisch arbeiten. Die herabsetzende Bezeichnung „Malweiber“ drückte die Vorstellung aus, dass Kunst als Beruf nur Männern vorbehalten sei und Frauen allenfalls als Dilettantinnen oder Musen akzeptiert wurden. Frauen war der Zugang zu Kunstakademien lange verwehrt, weshalb sie auf teure private Schulen oder eigene Initiativen angewiesen waren. Die Berufstätigkeit als Künstlerin galt als unangemessen, da sie sich angeblich der „weiblichen Bestimmung“ widersetzte. Viele dieser Frauen mussten sich gegen gesellschaftliche Vorurteile, finanzielle Abhängigkeiten und fehlende Anerkennung durchsetzen.
Der Vortrag macht sichtbar, welchen Widerständen Künstlerinnen der Moderne begegneten – und wie stark sie dennoch zur Kunstgeschichte beigetragen haben. Künstlerinnen wie Gabriele Münter, Marianne von Werefkin oder Maria Marc sind Beispiele dafür, wie Frauen trotz dieser Hindernisse bedeutende Werke schufen und Kunstströmungen wie den Expressionismus mitprägten.